Ursachen für innere Unruhe

Die Ursachen, für die innere Unruhe, sind sehr vielfältig. Sie können eher harmlos sein oder im Gegenteil auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Im folgenden habe ich die verschiedenen Ursachen für euch aufgeschrieben.

Innere Unruhe durch Genussmittel

Das zuviel Kaffee auch schon einmal zu Herzklopfen und einem Unruhegefühl führen kann, haben wahrscheinlich viele von euch schon selbst erlebt. Koffein, Teein oder auch Guarana wirken kreislaufanregend und sind nicht per se schädlich. Wie schon Paracelsius sagte, macht hier die Menge das Gift. In Maßen genossen wirken diese Stoffe anregend und konzentationsfördernd. Wenn man zu viel davon zu sich nimmt steigert sich die stimulierende Wirkung auf den Kreislauf und man wird es am ehesten dadurch merken, dass sich die Pulsfrequenz erhöht und damit auch der Blutdruck. Wer ohnehin schon Probleme mit dem Blutdruck hat, sollt hier sehr vorsichtig sein. Ein großes Problem sind auch die Energydrinks, bei denen als anregende Komponente in der Hauptsache Guaraná verwendet wird. Oft ist die Menge an Guaraná deutlich höher dosiert als z.B. bei einer Tasse Kaffee. Demzufolge können auch die unerwünschten Effekte je nach persönlicher Präferenz für Koffein bzw. Guaraná unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Ähnliches gilt auch für Alkohol oder Nikotin. Ein Zuviel dieser Genussmittel kann ebenfalls innere Unruhe und Nervosität auslösen. Bei einem Zuviel an Alkohol kann es auch zu einem “Holiday Heart Syndrom” kommen. Es äußert sich durch Herzrasen bzw. sogar Vorhofflimmern nach exzessiven Alkoholkonsum – z.B. an Wochenenden oder auf Partys. Dabei geht es nicht nur um den zu hohen Alkoholkonsum, sondern auch um die Begleitfaktoren einer durchzechten Nacht wie zu wenig Schlaf, Hektik, Rastlosigkeit und innerer Unruhe.


Innere Unruhe durch Medikamente und Drogenmissbrauch

Alkoholmissbrauch bzw. Alkoholkrankheit

Innere Unruhe, Angst und depressive Verstimmungen treten als Symptome der Alkoholsucht auf. Besonders stark treten diese Symptome während des Entzugs auf. Zusätzlich können Nervosität und Zittern als Entzugssymptome auftreten.

Drogenmissbrauch

Bei Halluzinogenen Drogen wie LSD, „Magic Mushrooms“, Stechapfel, Bilsenkraut etc. tritt im Anfangsstadium des Halluzinogen-Rausches innere Unruhe auf. Auch andere Drogen wie Cannabis (Hanf), die an sich eher beruhigend wirken, können manchmal paradoxerweise eine innere Unruhe auslösen.

Nebenwirkung von Medikamenten und Absetzsymptome

Viele Arzneimittel können als Nebenwirkung eine innere Unruhe verursachen, so z.B. bestimmte Antidepressiva (Bupropion, SSRI), Amantadin (bei Grippe und Parkinson) und Theophyllin (bei Asthma). Innere Unruhe kann auch als Entzugs- bzw. Absetzsymptom bei bestehender Medikamentenabhängigkeit (z.B. bei Schlaf- und Beruhigungsmittel oder Schmerzmittel) auftreten.

Krankheiten als Ursache für innere Unruhe

Unterzucker

Eine Unterzuckerung, entweder durch Diabetes oder einer anderen Stoffwechselerkrankung, kann Heißhunger, Schweißausbruch, Herzrasen, Zittern, innere Unruhe, Bewusstseinsstörung und Krampfanfälle hervorrufen.

Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

Innere Unruhe kann auch bei einer Kreislaufstörung durch einen zu niedrigen Blutdruck auftreten. Zu den weiteren Symptomen zählen Leistungsmangel, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus, Herzklopfen, depressive Verstimmung, Schlafstörungen, kalte Hände und Füße sowie Schwindel.

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion treten als Symptome unter anderem innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, vermehrtes Schwitzen, Fingerzittern, Gewichtsabnahme und Durchfall auf.

Wechseljahre

Typische Wechseljahresbeschwerden sind innere Unruhe, Nervosität und Reizbarkeit sowie verstärktes Schwitzen und untypisches Temperaturempfinden.


Lungenembolie

Als Lungenembolie wird ein akute Verschluss einer Lungenarterie durch einen eingeschwemmten Blutpfropf, Luft, Fett oder einen Fremdkörper bezeichnet. Eine Lungenembolie löst akute Atemnot, akute und oft atemabhängige Schmerzen im Brustkorb, Herzrasen, Husten, Angst, innere Unruhe, kalten Schweiß aus. Bei einer Lungenembolie besteht akute Lebensgefahr.

Psychische und psychosomatische Erkrankungen

Depression

Innere Unruhe als Symptom kann auf eine Depression hindeuten, vor allem, wenn auch noch andere Symptome wie gedrückte Stimmung, Sinn- und Hoffnungslosigkeit, Druck auf Brust- und Bauchraum, Schlafstörungen, Interesse- und Freudlosigkeit sowie fehlende Energie hinzukommen.

Persönlichkeitsstörungen

Zu den typischen Symptomen einer Persönlichkeitsstörung zählen innere Unruhe, Depressionen, Sucht (Nikotin), Ängste und Erschöpfung. Eine schizophrene Erkrankung kann als Symptome unter anderem mit innerer Unruhe, Nervosität, Anspannung, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Geräusch-, Licht- und Lärmempfindlichkeit sowie sozialem Rückzug haben.

Funktionelle Herzbeschwerden („Herzneurose“, Cor nervosum)

Funktionelle Herzbeschwerden haben keine organische Erkrankung als Ursache. Man kann sie deshalb zu den psychosomatischen Erkrankungen zählen. Typische Beschwerden sind etwa Herzrasen, Herzstolpern oder Herzklopfen, Enge- oder Beklemmungsgefühl im Brustkorb sowie Ziehen und Schmerzen an Herz und Arm. Oft treten zusätzlich innere Unruhe und Nervosität, Schlaflosigkeit und Erschöpfung auf.

Psychovegetative Allgemeinstörungen (vegetative Dystonie)

Psychovegetative Allgemeinstörungen bezeichnen das Auftreten einer Reihe von unspezifischer Beschwerden, für die sich keine organisch-krankhafte Ursache finden lässt. Typisch sind Erschöpfung, Schlafstörungen, innere Unruhe, Nervosität, Kopf- und Herzschmerzen, Schwindel, niedriger Blutdruck, Beschwerden im Bereich der Sehnenansätze und Muskeln sowie depressive Stimmung.